Schloss Lustheim in Schleißheim
Bauherr
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
Bauherrvertretung
Staatliches Bauamt Freising
Bauzeit
2014 - 2015
Projektbeschreibung
Im Zuge der RÜV 2012 wurde festgestellt, dass das Ziegelgewölbe über dem Festsaal des Schlosses Lustheim im Mittelteil einen annähernd horizontalen Verlauf bei einer Spannweite von ca. 11,2 m. besitzt. Da dies eine außerordentlich gewagte Konstruktion ist, wurde weiter untersucht und dabei folgende Erkenntnisse gewonnen.
Insgesamt ist die gesamte Konstruktion von Dach und Gewölbe sinnvoll und richtig durchdacht und ausgeführt. Sie besitzt jedoch einige Schwachstellen. Als kritische Bauteile kristallisieren sich heraus:
- die Hängestäbe der horizontalen Gewölbefläche
- die Sägezahnbalken
- die beiden Querrippen
- die Fäulnisstellen in der Holzkonstruktion
- die Mauerwerksauflager der Sägezahnbalken
In Anbetracht eines seit Jahrhunderten stabilen Gleichgewichtszustands wurde ein Konzept realisiert, dass das bestehende statische System nicht ersetzt sondern unterstützt.
Die Subsidiaritätskonstruktion besteht im Wesentlichen aus zwei sich kreuzenden Trägerpaaren, die im Fall weiterer schädlicher Einflüsse die statische Funktion sowohl der Sägezahnbalken als auch der Querrippen stabilisieren. Diese zusätzliche Konstruktion wurde nach dem Prinzip dimensioniert, dass im historischen System keine Spannungsüberschreitungen nach aktuellem Normenstand auftreten.
Weitere Maßnahmen
- Reparatur der feuchtegeschädigten Holzbauteile
- Reparatur der geschädigten Mauerwerksauflager
- Wiederherstellung der gerissenen Zuganker in den Ecken